Science

Wir leben in einem Zeitalter das von zwei Aspekten geprägt wird: Wissenschaft - bzw. deren technologischen Ableger - und der Macht des Geldes. Ich möchte hier für den Anfang Einstein zu Wort kommen lassen:

"..Im letzten Jahrhundert und teilweise auch schon im vorhergehenden war die Ansicht weit verbreitet, dass Wissen und Glaube in unversöhnlichem Gegensatz zueinander ständen. Unter den fortschrittlichen Geistern herrschte die Überzeugung, es sei an der Zeit, den Glauben in steigendem Maße durch Wissen zu ersetzen: ein Glaube, der nicht selbst auf Wissen beruhte, galt als Aberglaube und war als solcher zu bekämpfen.

Doch die wissenschaftliche Methode kann uns nichts weiter lehren, als Tatsachen in ihrer gegenseitigen Bedingtheit begrifflich zu erfassen. Das Streben nach solch objektiver Erkenntnis gehört zu dem Höchsten, dessen der Mensch fähig ist, und ich werde bei Ihnen wohl kaum in den Verdacht geraten, die Errungenschaften und heroischen Bemühungen des Menschengeistes auf diesem Gebiet verkleinern zu wollen. Aber ebenso klar ist es, dass von dem, was ist, kein Weg führt zu dem, was sein soll. Aus der noch so klaren und vollkommenen Erkenntnis des Seienden kann kein Ziel unseres menschlichen Strebens abgeleitet werden.

Die objektive Erkenntnis liefert uns mächtige Werkzeuge zur Erreichung bestimmter Ziele. Aber das allerletzte Ziel und das Verlangen nach seiner Verwirklichung muss aus anderen Regionen stammen. Dass unser Dasein und unser Tun nur durch die Aufstellung eines solchen Ziels und entsprechender Werte einen Sinn erhält, braucht gewiss nicht weiter erörtert zu werden.

Uns diese fundamentalen Ziele und Werte aufzustellen und sie im täglichen Leben des Einzelnen zu befestigen, scheint mir nun die wichtigste Funktion der Religion im sozialen Leben der Menschen zu sein. Fragt man aber, woher die Autorität dieser fundamentalen Ziele stammt, wenn sie doch von der Vernunft nicht gesetzt und begründet werden können, so kann man nur antworten: sie sind in einer gesunden Gemeinschaft als Traditionen lebendig und bestimmen das Verhalten, das Streben und die Urteile des Einzelnen, das heißt also, sie sind als Kräfte wirksam, deren Dasein keiner Begründung bedarf..."

(Aus: A. Einstein, Aus meinen späten Jahren, Stuttgart 1952)

 

Ein anderer Gigant der Physik leitete eine Vorlesungsreihe mit folgenden Worten ein:

 

"Von unseren Altvorderen haben wir das ehrgeizige Verlangen nach vereintem, alles umfassendem Wissen geerbt. Selbst der Name, den wir unseren höchsten Lehrstätten geben, erinnert uns daran, daß von ader Antike an durch viele Jahrhunderte hindurch einzig dem universellen Aspekt volle Anerkennung gebührt. Doch während der letzten rund 100 Jahre hat die Vermehrung der weit verzweigten Wissensbereiche, sowohl in der Tiefe als auch in der Breite, uns mit einem seltsamen Dilemma konfrontiert. Wir sind uns deutlich bewußt, daß wir erst jetzt langsam verlässliches Material zu sammeln beginnen, das es uns erlaubt, die Gesamtsumme dessen, was wir wissen, in ein Ganzes zu verschmelzen; doch andererseits ist es praktisch unmöglich für einen einzigen Verstand geworden, mehr als ein winziges, spezialisierte Bruchstück dieses Ganzen voll zu beherrschen. Ich kann aus diesem Dilemma keinen anderen Ausweg sehen (wenn wir unser wahres Ziel nicht für immer aus den Augen verlieren wollen), als dass einige von uns sich der Synthese von Fakten und Theorien widmen sollten, wenn auch bisweilen mit unvollständigem Wissen aus zweiter Hand über einige von ihnen und dem Risiko sich zum Narren zu machen. Soweit zu meiner Entschuldigung."

 

Im Original:

" We have inherited from our forefathers the keen longing for unified, all-embracing knowledge. The very name given to the highest institutions of learning reminds us that from antiquity throughout many centuries the universal aspect has been the only one to be given full credit. But the spread, both in width and depth, of the multifarious branches of knowledge during the last hundred odd years has confronted us with a queer dilemma. We feel clearly that we are only now beginning to acquire reliable material for welding together the sum-total of what is known into a whole; but, on the other hand, it has come next to impossible for a single mind fully to command more than a small specialized portion of it. I can see no other escape from this dilemma (lest our true aim to be lost forever) than that some of us should venture to embark on a synthesis of facts and theories, albeit with second-hand and incomplete knowledge of some of them, and at the risk of making fools of themselves. So much for my apology."

(Erwin Schrödinger in Dublin, 1943)

 

Wo führt es uns hin, wenn wir aus gebührendem Abstand die Weltprobleme unserer Zeit betrachten? Was ist das große, übergeordnete Thema, was die Spinne im Zentrum des Netzes in dem alle Bewohner des Planeten erde verstrickt sind?

Aus meiner Sicht sind praktisch alle großen Menschheitsprobleme unserer Zeit objektiv auf eine einzige Ursache zurückzuführen: die Natur des Geldes. Andernorts habe ich das globalisierte Finanzkartell - ja die gesamte Wirtschaftsform unserer Zeit - als eine riesige Giermaschine beschrieben, in der Welt mit exponentieller Geschwindigkeit des Zwangswachstums in Geld verwandelt wird. Schon Kostolany - und auch der Schweizer Ökonom Binswanger - warnen davor, daß die Macht der Banken und der Wirtschaft gebunden sein muß an übergeordnete Werte. Menschlichkeit. Vernunft. Es ist wissenschaftlich gut belegbar, daß uns das Geldsystem letztendlich in den Untergang führt. Geld ist wichtiger geworden als die Zukunft der Welt...

 

 

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